Via Francigena

Gutes Essen und eine nette Vermieterin

am
6. Juli 2018

Für die gestrigen Strapazen wurde ich am Abend in Petremoli doch noch getröstet. Was ein gutes Essen so alles beim Pilgern bewirken kann, ist ein kleines Wunder. Auch die Stadt selbst ist toll und es ist viel Leben hier zu spüren. Die Leute sitzen in den Bars und lassen es sich beim Apero gut gehen. Trotzdem geh ich schon früh auf mein Zimmer. Ich muss noch die Wäsche aufhängen. Die Besitzerin des Bed and Breakfast hat extra für mich die Waschmaschine angeworfen. Super nett von ihr. Wollte dafür auch kein Geld… Obwohl sie mir einen tollen Preis für das Zimmer gegeben hat und auch noch ein Törtchen und Wassermelone offerierte.

Körper und Geist schmerzen

Am morgen geht es los nach Aulla. Ich habe mich gestern doch entschlossen dorthin zu gehen. Ich nehme aber die Radfahrervariante, die in meinem Führer ebenfalls empfohlen wird. Der Weg geht über Landstrassen und es ist ziemlich viel Verkehr. Aber es ist wesentlich kürzer. Meine Beine und Füsse schmerzen, ich fühle mich alles andere als wohl heute. Körperlich wie seelisch. Kurz vor Villafranca beginnt es zu regnen. Ich humple so dahin und treffe eine Entscheidung. Von Villafranca gibt es eine Zugverbindung nach Aulla. Da ich das Albergo über Booking.com gebucht habe, kann ich es nicht mehr stornieren. Und weitergehen macht für mich heute keinen Sinn mehr. Sich nur totlaufen, wenn man keinen guten Tag hat, ist für meine Seele nicht förderlich. Ich mache diesen Pilgerweg via Francigena ja für mein eigenes Ich.

Morgen geht es weiter

Auf dem Bahnhof in Aulla angekommen, laufe ich noch die letzten zwei Kilometer zum Albergo. Diese ist mitten im Zentrum gelegen. Von weitem sehe ich schon, dass die Stadt in Feierlaune ist. Es findet ein Streetfood-Festival statt. Die Standbetreiber sind bereits damit beschäftigt, sich auf den grossen Ansturm vorzubereiten. Da bin ich mal gespannt auf die Party heute Abend.

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