Antoniusweg

Auf dem Weg nach Monselice

Von
am
27. August 2017

Gestern Abend habe ich noch ein wenig die Atmosphäre Paduas genossen. Es hatte um elf Uhr abends noch 28 Grad. So richtig fein um vor der Tür zu sitzen und ein wenig die das emsige Treiben der Italiener zu beobachten. Das Hotel war auch richtig toll – Preis/Leistung schon fast unschlagbar. Übrigens buche ich die Unterkünfte meist ohne Colazione, ausser ich befinde mich wirklich in der Pampa… Meist gibt es nur Kaffee und Cornetti aus der Packung und kostet trotzdem zwischen fünf und zehn Euro. Da geh ich lieber nebenan in die Bar und trinke da meinen Cappuccino und ein Cornetto con Marmelatta oder Crema (Gipfeli mit Marmelade oder Vanillecreme gefüllt). Kostet meist zwischen 2.20 und 3 Euro und ist frisch zubereitet – Weltklasse.

(Nachtrag: In der Kathedrale kann man in einer Box eine Nachricht für den Heiligen Antonius hinterlassen und sich was wünschen. Ich habe das auch getan. Rund zwei Monate nach meiner Rückkehr bekam ich Post von der kirchlichen Verwaltung mit dem Hinweis, dass mein Wunsch in Gebete eingebettet wurde – Ich war positiv überrascht.)

Besuch des Grabmals

Heute habe ich bis zehn Uhr geschlafen. Ohne Frühstück geht es los. Nochmals zur Basilica. Heute sind elf Gottesdienste angesagt. Da gerade einer beginnt, nehm auch ich teil. Wenn man die Situation bei uns mit diesem Wallfahrtsort vergleicht, fällt einem auf, dass sage und schreibe 14 Geistlichen den Gottesdienst zelebrieren. Einer ist allein dafür zuständig zu singen. Er dirigiert dabei die Gläubigen wie ein Symphonyorchester. Toll, hab ich so in der Form noch nicht gesehen. Vor der Grabeskapelle stehen die Menschen Schlange um das Grabmal des grossen Heiligen berühren zu können und ihre Bittschriften abzugeben. Es gibt sehr viel zu entdecken. Diese Basilica ist meiner Ansicht einer der Schönsten und immer wieder ein Besuch wert.

Es geht weiter

Nach der Messe mache ich mich langsam auf: Heute warten rund 25 Kilometer auf mich. Zuerst wandere ich gemütlich zur Stadt hinaus. vorbei am Prato della Valle, ein kleiner Park mit Statuen der angesehensten Bürger Paduas der Vergangenheit. Gleich daneben bietet sich noch die Basilika di Santa Giustina für einen Besuch an. Auch eine wunderschöne Kirche, eher karg und trotzdem ein wunderbare Athmosphäre. Danach geht es weiter vorbei an der Kirche Santa Croce und dem Santuario San Leopoldo Mandic – hier befindet sich das Grab des Hl. Leopoldo Mandic (Kapuzinerpater).

Endlich habe ich die Stadt hinter mir und ich folge nun dem Canale Battaglia. Rund 20 Kilometer folge ich ihm zum heutigen Etappenziel Monselice. Wenige Menschen sind unterwegs. Ein paar Radfahrer und Spaziergänger teilen sich den Weg mit mir. Ich pilgere an der Villa Molin vorbei und seh schon kurze Zeit später den bekannten Kurort Abano Terme, der sich in die Euganeischen Hügel bettet.

Viel Kultur in Monselice

Der Weg durch das Naturschutzgebiet ist ziemlich monoton. Das gibt einem die Möglichkeit ohne Angst zu haben sich zu verlaufen, den eigenen Gedanken nachhängen zu dürfen. Und da gibt es bei mir einiges, dass ich verarbeiten möchte. Schon bald komme ich vor den Toren des mittelalterlichen Städtchens Monselice an. Teilweise zieren noch mächtige Stadtmauern das Bild. Auch hier gibt es einiges zu entdecken. Obwohl Monselice nicht von Touristen gestürmt wird, hat es doch viel Geschichte zu bieten. So bieten sich ein Besuch des Castello des Ezzelino da Romana aus dem 13. Jahrhundert an (Waffensammlung, Langobardenmuseum, etc). Danach folgt auf dem gleichen Weg den Hügel hinauf die Kirche Santa Giustina, danach folgen sieben Kapellen, alle nach den berühmten Pilgerkirchen Roms benannt bis hin zur Kirche San Giorgio mit Reliquen von über 30 Martyrern und der Villa Duodo. Ebenfalls ein Besuch wert ist der Dom San Giuseppe Operaio – ein Neubau, sehr modern mit einem wunderbaren Lichteinfall.

Unterkunft: Venetian Hostel Euro 32 / ohne Frühstück (einfache Unterkunft, grosses Zimmer, sauber, in der Nähe der Kirche Santa Giustina, rund 700 Meter von der Altstadt entfernt)

Distanz: 25 Kilometer, keine nennenswerte Schwierigkeiten

Am Abend:  Senso Maleva Spazio Bar – Cocktails und mehr – Altstadt

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2 Kommentare
  1. Antworten

    Bettina und Hannes

    23. April 2019

    Freuen uns auch schon auf diesen Abschnitt, gehen im Mai von Padua nach Bologna, freue mich auf deine Berichte. Viel Erfolg und gut Fuß.

    • Antworten

      Hubs

      23. April 2019

      Es ist ein schöner cammino. Viel Spass. Infos findet ihr auf meiner Seite unter Antoniusweg und Herbergen.

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